PlAYBACKTHEATER – Geschichten werden zu universellen Erfahrungen

Einen weiteren Höhepunkt des kommenden Jahres wird auch die Umsetzung eines Theaterprojekts sein, das dazu beitragen soll, die Erzählungen und Erfahrungen der Geflüchteten auf der Bühne zum Leben zu erwecken.

Theater schafft eine einzigartige Umgebung, die weit über die bloße Unterhaltung hinausgeht. Es fördert Empathie, Verständnis und Dialog, und kann somit als kraftvolles Mittel dienen, um Menschen unabhängig von ihrer Sprache oder kulturellen Hintergründen miteinander zu verbinden. Das Playbacktheater ist hier als besondere Form gewählt. Es bezieht seinen Bühnenstoff direkt aus den Erzählungen und Erlebnissen des Publikums. Die Zuschauer*innen werden somit zu aktiven Teilnehmer*innen, indem sie ihre eigenen Geschichten, Gedanken und Emotionen mit der Theatergruppe teilen. Diese unmittelbare Interaktion schafft eine einzigartige Verbindung zwischen Darsteller*innen und Publikum.

Die Kunst des Playbacktheaters liegt darin, die von den Zuschauern geteilten Geschichten auf der Bühne lebendig werden zu lassen. Die Schauspieler*innen nehmen die emotionalen Nuancen, die Atmosphäre und die besonderen Momente der Erzählungen auf und setzen sie unmittelbar in beeindruckende Theatermomente um. Dabei werden nicht nur Worte und Handlungen wiedergegeben, sondern auch die Gefühle und Stimmungen, die in den Erzählungen mitschwingen.

Durch die direkte Integration des Publikums in den kreativen Prozess entsteht eine einzigartige Form der gemeinsamen Kunst. Das Playbacktheater schafft eine Plattform, auf der individuelle Geschichten zu universellen Erfahrungen werden und in einer kreativen Synthese von Theater, Musik und spontaner Interaktion zusammenfließen. Es ermöglicht den Zuschauer*innen, sich auf besondere Weise mit den dargestellten Momenten zu identifizieren und eine tiefere Verbindung zur Kunst und zu ihren eigenen Erlebnissen herzustellen.

Theateraufführung in der ZUE Echtrop | 22.02.2025

Am 22.02.2025 präsentierte die Theatergruppe DvAa in der Kantine der ZUE Echtrop ihr Stück „Neue Wege. Neues wagen.“ vor über 120 Zuschauer:innen. Das 90-minütige Stück, entwickelt und aufgeführt von Bewohner:innen des Camps.

Handlung
Im Mittelpunkt stand eine vierköpfige Familie, deren Geschichte von der Ankunft bis zum Abschied erzählt wurde. Die Darsteller:innen vermittelten eindrucksvoll die verschiedenen Perspektiven von Bewohner:innen und Betreuer:innen, ihre Hoffnungen, Ängste und alltäglichen Herausforderungen. Humorvolle Szenen wechselten sich mit nachdenklichen Momenten ab, was dem Publikum vielfältige Anknüpfungspunkte bot.

Das Medium Theater
Laientheater bietet die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken und verborgene Talente zu entdecken. Theaterarbeit ist eine Auszeit vom Alltag und kann helfen, Stress abzubauen. Das Meistern einer Rolle und der Applaus des Publikums geben einen enormen Energieschub und steigern die Motivation. Die Aufführung zeigte eindrucksvoll, wie die Darsteller:innen ihre Deutschkenntnisse aktiv anwenden konnten und auf eine humorvolle Art u.a. alltägliche Missverständnisse thematisiert haben. Die gemeinsame kreative Arbeit am Stück hat sichtlich das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Das Publikum war begeistert und hat nach dem Stück minutenlang applaudiert. Das Ensemble war sehr motiviert und beflügelt.

Dankeschön
Ein großer Dank gebührt dem engagierten Team um Lisa Becker (Skript und Regie) und Sabrina Radon (Umfeldmanagement), die das Projekt mit viel Herzblut und Professionalität begleitet haben. Ihr Einsatz ermöglichte es den Darsteller:innen, ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen in eine künstlerische Form zu bringen und damit ein breites Publikum zu erreichen. Und selbstverständlich möchten wir der Einrichtungsleitung für die große Offenheit und Unterstützung danken.

Das Theaterstück in der ZUE Echtrop ist in hervorragendes Beispiel für die integrative Kraft von Kunst und Kultur. Im Rahmen von „Kunst Grenzenlos“ zeigt das Projekt, wie Kunstprojekte das Leben von Geflüchteten positiv beeinflussen können. Gleichzeitig fördern sie den Austausch zwischen Bewohner:innen und Betreuer:innen und tragen zu einer angenehmen und unterstützenden Atmosphäre bei.

Und bitte denken Sie dran: „Kunst tut gut!“