SCHULE DES LEBENS - Künstler*innen mit Fluchterfahrung besuchen deutsche Schulen

Die Schule als Institution spielt eine zentrale Rolle in der Sozialisation durch Prozesse der Vergesellschaftung und Individuation. In diesem Kontext haben alle beteiligten Akteure, die mit dem Schulalltag verbunden sind, entscheidende Einflüsse auf die Entwicklung der Kinder. Schulbesuche von Künstler*innen mit Fluchterfahrung können hier eine einzigartige Gelegenheit für einen bereichernden Austausch zwischen jungen Menschen und Geflüchteten bieten. 

Im Rahmen dieses Austauschs vertiefen Künstler*innen und Schüler:innen ihre Verbindung durch einen fachlichen und kulturellen Dialog. Die Schüler:innen erhalten die Möglichkeit, tiefer in die Lebenswelt der Künstler*innen mit Fluchterfahrung einzutauchen, indem sie deren persönliche Geschichten und künstlerische Ausdrucksformen kennenlernen und ggf. die gewonnenen Erfahrungen in ihre Kunst bzw. künstlerischem Schaffen einfließt.

Die Schule als Ort des Lernens wird zu einem lebendigen sozialen Raum, in dem Begegnungen und Dialoge die Grundlage für eine offene und inklusive Gesellschaft schaffen.

In diesem Prozess spielt die Wertschätzung der Künstler*innen eine Schlüsselrolle, da sie als Vorbilder fungieren und den Schüler*innen zeigen, wie Vielfalt als Bereicherung erlebt werden kann.

Beginn: ab Februar 202

Schulbesuch Montessori-Gymnasium, Köln | 19.03.2024

Künstlerinnen mit Fluchterfahrung zu Besuch am Montessori-Gymnasium Köln

Am 19. März 2024 war das Montessori-Gymnasium Köln Schauplatz einer außergewöhnlichen Begegnung zwischen zwei Kunst-Leistungskursen der 12. und 13. Klasse und zwei Künstlerinnen mit Fluchterfahrung aus dem Projekt „Kunst Grenzenlos“ und „Mentale Gesundheit / Ukraine Hilfe“.

Die Veranstaltung begann mit einer Einführung in das Projekt KUNST GRENZENLOS durch Sinan Yaman, Yassaman Aghayari, eine iranische Künstlerin, die zuvor in einer Betreuungseinrichtung der Malteser Werke lebte, ist vor Kurzem nach Erftstadt gezogen. Die ukrainische Künstlerin Tetiana Parkhomenko lebt zurzeit in Siegen. 

Die Künstlerinnen teilten mit den Schülern ihre persönlichen Geschichten: Ihre Ausbildung, ihren beruflichen Werdegang, ihre Interessen und die Beweggründe für ihre Flucht sowie die Sehnsucht nach ihrer verlassenen Heimat und ihre Ziele für die Zukunft. Ihre Emotionen, Träume und Sehnsüchte konnten sie eindrucksvoll in ihren Kunstwerken dokumentieren. Im Anschluss an die beiden Impulsvorträge hatten die Schüler*innen die Gelegenheit, die Künstlerinnen in einer entspannten Atmosphäre kennenzulernen und Fragen zu stellen.

Dieser Teil des Treffens erwies sich als offener Austausch, der von gegenseitigem Respekt und großem Interesse geprägt war. Die Begegnung zwischen den Schüler:innen und den beiden Künstlerinnen war nicht nur eine künstlerische Zusammenkunft, sondern auch eine Gelegenheit, über die Kunst hinaus Verbindungen zu knüpfen und Perspektiven zu teilen. Diese Erfahrung nehmen die Beteiligten als positiven Impuls mit. Wir hoffen, dass sich neue Wege der künstlerischen und zwischenmenschlichen Inspiration eröffnen.

Die Schüler*innen
Zwei Kunstleistungskurse mit 28 Schüler*innen hatten sich intensiv mit dem Werk von Edvard Munch beschäftigt. Edvard Munch, der norwegische Maler und Grafiker, zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern des Expressionismus. Seine Werke thematisieren die tiefen menschlichen Tragödien zwischen Liebe und Tod und drücken die menschlichen Gefühle schonungslos und eindringlich aus. Während der Veranstaltung hatten einige der jungen Künstler*innen die Möglichkeit, ihre eigenen Werke zu präsentieren.

Interne Kooperation: Kunst Grenzenlos & Mentale Gesundheit & Abteilung Schule
Der Schulbesuch ist das Ergebnis einer abteilungsübergreifenden, gegenseitig ergänzenden Zusammenarbeit bei den Malteser Werken. Daran sind die beiden Projekte „Kunst Grenzenlos“ und „Mentale Gesundheit / Ukraine Hilfe“ sowie die „Abteilung Schule“ beteiligt. In Zukunft sind weitere synergetische Kooperationen geplant, um weitere gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen umzusetzen. 

Weitere Kooperationspartner
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Montessori-Gymnasium Köln (Carolin Marställer & Daniel Landmann), Aktion Neue Nachbarn Köln (Ulrich Thomas & Isabel Heinrichs) umgesetzt. Ihr Engagement trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Wir danken auch Maggy Fichtner, vom Verein seiSTARK e.V., für die Unterstützung als Dolmetscherin.