Sag's durch die Maske!

Übergabe der selbst genähten Masken an Ingo Seifert (links), den Bürgermeister von Schneeberg durch Farhad Salimifard (Mitte) und Farkhondeh Khanour. (Hintere Reihe, v. li.: Carolyn Arnold, Malteser Werke; Walter Bürkel, Landesdirektion Sachsen; Larissa Beetz, Malteser Werke). Foto: Georg Ulrich Dostmann
Bei der Arbeit: Bewohnerinnen und Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung Schneeberg in der Nähwerkstatt - so entstanden bis zu 120 Schutzmasken täglich! Foto: Sven Gleisberg
Fleißige Näherinnen und Näher (von links nach rechts): Miad Salimifard, Nader Bahrani, Farkhondeh Khanour, Anna Buschhaus (Projektleiterin Malteser Werke), Hamed Seyedi, Hadi Khazraee, Fatameh Shabani, Farhad Salimifard. Foto: Malteser Werke

In der von den Malteser Werken betriebenen Migrationseinrichtung im sächsischen Schneeberg gibt es schon seit längerem den sogenannten „Rat der Nationen“. Bei diesem regelmäßigen Treffen kommen Geflüchtete mit den Betreuerinnen und Betreuern zusammen, um Ideen und Verbesserungen für die Einrichtung zu diskutieren.

Bei der Ratsversammlung im März waren sich alle Teilnehmenden schnell einig: Sie wollten ihren gesellschaftlichen Beitrag leisten und bei der Bewältigung der Corona-Pandemie aktiv mithelfen. Auf Anhieb fanden sich zahlreiche Freiwillige, Männer ebenso wie Frauen, die bereit waren, eine umfangreiche Produktion von Schutzmasken zu beginnen.

Danach standen die Nähmaschinen eine ganze Zeit lang nicht mehr still. Die Bewohnerinnen und Bewohner nähten unter Anleitung von fachkundigem Betreuungspersonal bis zu 120 behelfsmäßige Mund-Nase-Abdeckungen pro Tag!

Ende April war es dann soweit und eine erste große Spende von etwa 1000 Schutzmasken konnte an die Bergstadt Schneeberg sowie die Gemeinde Zschorlau übergeben werden. „Diese Aktion ist für die Menschen in der Einrichtung nicht nur irgendeine sinnstiftende Tätigkeit“, so Larissa Beetz, Teamleiterin bei den Malteser Werken, „es ist ihnen ein Herzenswunsch, gemeinsam mit der örtlichen Bevölkerung etwas im Kampf gegen das Corona-Virus zu unternehmen und gleichzeitig auch ‚Danke!‘ zu sagen“ - z.B. für Spielzeug und Kleidung, die immer wieder von der Schneeberger Bevölkerung gespendet werden.

Ressourcen für die Schutzmasken-Produktion hat die Schneeberger Erstaufnahmeeinrichtung auch dank eines neuen Projekts zur Kompetenzentwicklung. Es läuft seit Anfang des Jahres unter dem Namen „Grow up your competences“ und wird von der Postcode-Lotterie gefördert, die deutschlandweit soziale Projekte unterstützt. So konnte eine voll ausgerüstete Nähwerkstatt mit acht Arbeitsplätzen eingerichtet werden. Darüber hinaus können Geflüchteten künftig auch in den Bereichen Holzverarbeitung, Gastronomie, Einzelhandel und Gärtnerei theoretische und praktische Kenntnisse vermittelt bekommen.